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16.957,03 km – Zwischenstopp in Nan Madol

Wir könnten jetzt an noch mehr Traumstränden baden, ein Meer in allen erdenklichen Farben betrachten und tropische Wasserfälle besuchen, aber heute wollen wir die geheimnisvollen Seiten Mikronesiens entdecken.

Wir erkunden Nan Madol, eine Ruinenstadt vor Temwen Island, einer Nebeninsel von Pohnpei im Archipel der Karolinen (politisch Föderierte Staaten von Mikronesien).

Nan Madol war keine Stadt im heutigen Sinne, sondern diente bis Mitte des 19. Jahrhunderts primär als abgegrenztes Ritualzentrum und Wohnstätte einer politisch-religiösen Elite.

Wir entdecken die Ruinen alter Tempel und große Grabanlagen. Mystisch ragen die Reste alter Herrscherhäuser zwischen der üppigen Vegetation hervor. Die alten Mauern sind Zeugen von Opferritualen und Geisterbeschwörungen geworden.

Wissenschaftler datieren den Bau auf die Zeit zwischen 1200 und 1600. Sie gehen davon aus, dass tausende Arbeiter über mehrere hundert Jahre daran beteiligt waren. Was für eine Mammutaufgabe.

Die Stadt wurde auf 92 künstlich angelegten, im Mittel fußballfeldgroßen Inseln, auf einem Korallenriff errichtet. Die schmalen Wasserstraßen zwischen diesen Inseln haben ihr den Namen „Venedig der Südsee“ eingebracht. Als Baumaterial wurden Basalt und Korallensteine verwendet.

Beeindruck von der Magie, welche dieser Ort heute noch ausstrahlt, träumen wir die Sagen der alten Einheimischen weiter, die behaupten, die damaligen Herrscher hätten magische Kräfte besessen, mit denen sie die teils tonnenschweren Gesteinsblöcke bewegt haben sollen.

Auch wir erbitten die Kraft der alten Geister für den nächsten Teil unserer Reise, die uns weiter über den Pazifik führt. Wir hoffen auf Rückenwind für die nächsten 2.000 Kilometer und sind gespannt, wohin uns die Wellen tragen werden.